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Abklettern und Abgesang
Von inchsblog, 04.11.2009, 14:58

Die besten Abende sind die ungeplanten. Die besten Fêten die, wo man eigentlich nicht hinwollte.
Beim alljährlichen Abklettern (offizielles Ende der Freiklettersaison) hatten wir uns nicht nur beim Klettern den Arsch abgefroren, wir haben uns danach auch noch zum Aufwärmen auf den Fresitz auf dem Pfaffenstein gesetzt. (Frag mich einer warum wir nicht IN der Kneipe waren - wahrscheinlich weil noch kein Schnee lag.)
So durchgefroren freut man sich auf jede Form der Wärme, ob sie nun aus dem Ofen auf der Hütte kommt, vom Wein, oder der heißen Pasta. Bei gezählten 38 Leuten läßt sich's auch gut kuscheln, und warum nicht die Gunst der Stunde nutzen, und das Herz mit Liedern erwärmen?  Wer weiß, wann wir wieder mal so zahlreich zusammenkommen. Also werden die Urlaubsfotos auf später vertagt und ein BEGBALLADENLIEDERABEND beschlossen.
Bergsteigerlieder!!!!
Das sind die, wo es um
Heldenmut geht,
Kameradschaft,
luftige Höhen
steile Wände,
die Sehnsucht in Dir
Freiheitsliebe,
und wenn schon nicht gestorben wird, dann wird der Tod doch verachtet.
Frauen kommen auch vor, meistens als dumme Dinger.
Die Heimat ist schön, frei oder in Gefahr, grenzenlos und von lodernden Feuern bestückt.
Bergsteigerlieder stammen vermutlich alle aus der Zeit vor 1930.
Sie sind heroisch und ein bißchen frauenfeindlich.
Macht nix, wir singen sie trotzdem mit.
Mit  gleicher Inbrunst und Augenzwinkern wie unsere Männer.
Immer ein bißchen falsch in der Melodie und im Takt
Dafür mit Pathos.
Dabei überkommt uns eine Mischung aus Ehrfurcht vor den Altvorderen (denn Helden waren die damals schon. Haben wir nicht heute wieder vor einer nahezu glatten Wand gestanden und uns gefragt, wie die Erstbegeher da rauf gekommen sind, nach Sächsischen Regeln und ohne das heutige KnowHow?) und Heiterkeitsanfällen (die Zeiten, wo Bergsteiger Heroen waren, sind nunmal vorbei). Manchmal gerät ein Liebeslied zum Marsch und zu manchem ehrfürchtigen Heimatlied darf auch mal geschunkelt oder gar getanzt werden.
Die U30 (es waren nur knapp 10) hat die Flucht ergriffen, sich draußen ums lodernde Feuer geschart und unter dem sternenklaren Himmelszelt im Schatten der steilen Wände modernes Liedgut von sich gegeben, sprich  aus Neuseeland, Australien oder Schottland mitgebrachte Lieder auf Englisch gesungen.
Egal.
Auch am Feuer war es warm, es wurde gekuschelt und gemenschelt.
Singen ist schön. Es bringt uns zusammen und macht glücklich.
Und:
Wo man singt, da lasst Euch nieder, böse Menschen kennen keine Lieder
(zumindestens wenn sie die Texte, falls sie sie verstehen, nicht so ernst nehmen)

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